Hierbij het laatste deel van het reisverslag van onze clubgenoot, “Segler Ulrich”, dat mij dit donderdag 6 september toestuurde. Aan alles komt een eind, dus ook aan de indrukwekkende zeilreis die Uli dit jaar weer maakte als solozeiler naar Noorwegen. Prachtig te lezen dat hij zo’n mooie tocht heeft gehad met uitzonderlijk mooi zeilweer en zonder noemenswaardige mankementen of situaties (afgezien van zijn gestolen ‘Faltrad’ dan..). Als ik zijn laatste verslag juist mag interpreteren, vermoed ik zo dat we volgend jaar wel weer wat van Uli zullen horen! En dat mooi zijn!
Bedankt Uli, namens de vereniging, dat je ons op deze manier deelgenoot hebt willen maken van je reis!
Hugo
Liebe Familie, liebe Freunde,
Die Segelreise 2018 nach Dänemark, Schweden und Norwegen ist zu Ende gegangen. Am Dienstag den 4. September um 22.30 u. wieder festgemacht im Heimathafen Lelystadt.
Geprägt war diese Reise durch einen Jahrhundertsommer auch über Nordeuropa der mich entlang wunderschöner Küstenlandschaften bis in den August hinein begleitete. In dieser Kombination kann man diese Reise wohl als einmalig bezeichnen. Dankbar bin ich, dass ich dies in meinem doch schon recht fortgeschrittenem Alter noch erleben durfte und gesund wieder heimgekehrt bin.
Mein letzter Bericht endete bei meinem Aufenthalt in Mandal. Was mich an diesem Ort neben des guten Hafens und der schönen Altstadt mit den zahllosen Holzhäusern begeistert, sind die die Sandstrände in unmittelbarer Nähe der Stadt. Neben dem langen Strand direkt neben der Stadt (Foto) gibt es im weiteren Verlauf noch mehrere kleine Strände eingerahmt von Felsen nur zugänglich über Wanderwege durch Kieferwald. In Kombination mit dem phantastischen Wetter gibt es für mich keinen schöneren Ort zum Baden! Leider habe ich keine Fotos von diesen herrlichen kleinen Stränden.
Weiter ging es zur südlichsten Spitze der Küste mit einem Besuch des Leuchtturms “Lindesnes”. Gelegen habe ich in dem sehr kleinen Hafen “Little Hamn”. Von dort mit dem Fahrrad zum Leuchtturm, der ein touristischer Anziehungspunkt ist.
Nach Umrundung der Südspitze ging es wieder Richtung Nord nach Bergen. Grund für den “Abstecher” nach Bergen war, daß hier wieder, wie schon im letzten Jahr, meine Segelfreundin Barbara aus Trier zustieg um 10 Tage mit zu segeln. Für mich eine willkommene Abwechslung nach Wochen des Alleinseins. Die angelaufenen Häfen und Ankerplätze auf dem Weg nach Bergen sind auf der Übersicht erkennbar. Einige Eindrücke sind festgehalten in den angehängten Fotos. Das Wetter wurde an der Westküste deutlich schlechter. Tage mit Sonne und Regen wechselten sich ab bei Temperaturen von 18-20 Grad.
Statt direkt in Bergen mache ich immer in dem kleinen Hafen Strusshamn, 5 km westlich von Bergen an der Südspitze der Insel Askøy Station (Bergen ist mir zu geschäftig und zu unruhig, vor allem die Scharen von Touristen nerven auf Dauer).
Ausgerechnet in diesem kleinen, beschaulichen Hafen hat man mir mein Faltrad gestohlen! Dies ist dann auch der einzige Wehmutstropfen dieser Reise. Es ist nicht so sehr der materielle Wert der schmerzt. Dieses Rad hat mich auf all meinen Reisen durch dick und dünn und buchstäblich gesprochen über Stock und Stein, Sumpf und Strand, Berg und Tal und Fels und Bach begleitet. Diese “gemeinsamen Erlebnisse” machen den Verlust aus.
Am 14. August kam dann Barbara an Bord und segelte 10 Tage bis Stavanger mit. Trotz teilweise schlechten Wetters mit Regen und Gegenwind ließ sich Barbara die Stimmung nicht verderben und nahm die “Herausforderungen” mit positiver Einstellung an.
Stationen auf der Reise nach Stavanger waren das schöne Rosendal im Hardangerfjord, Leirvik auf der Insel Stord und Skudeneshamnhavn, das ich jetzt schon fünf mal besucht habe.
Am 24. August ging Barbara in Stavanger wieder von Bord und reiste zurück mit der Fähre nach Bergen und noch am selben Tag mit dem Flieger zurück in die Heimat.
In einem relativ langen Trip (55sm/16h) mit nervigem “Geschaukel” in der Dünung auf offener See habe ich mich schon am nächsten Tag auf den Weg nach Egersund gemacht. Egersund ist für mich schon fast traditionell Ausgangs- bzw. Anlaufhafen für Hin- und Rückreise über die Nordsee.
Nach 4 Tagen Warten in Egersund waren dann die Windverhältnissen akzeptabel und brach ich Mittwoch den 29. August, 19.00 u., zur Rückreise über die Nordsee auf. Wieder beeindruckte mich die Genauigkeit der Wettervorhersage. Vorausgesagt war, daß der Wind am Abend von SW nach NW drehen sollte. Genau das trat ein. Gegen 20.00 u. drehte der Wind binnen 5 min. von SW nach NW und kam ich mit gut 5Bft achterlichem Wind Mittwoch Nacht und Donnerstag gut voran. Im Laufe des Freitags nahm der Wind dann weiter ab bis mich dann Sonnabend Nacht gegen 02.00 u. rund 35sm vor der holländischen Küste die Flaute erwischte. Aber auch dies war so vorhergesagt!
Für 25sm musste ich dann zum letzten Notmittel, dem Motor greifen.
Festgemacht in Vlieland habe ich dann Sonnabend, den 1. September um 13.25 u., bei wieder sommerlichem Wetter.
Am 3. September dann ein schneller Trip übers Watt (4h 35min bis Kornwerderzand) und schließlich festgemacht im Gemeindehafen des schönen friesischen Ortes Makkum.
Zum Abschluss am folgenden Tag ein sehr gemütlicher aber zeitlich langer Trip (36sm/12,5h) übers IJsselmeer nach Lelystad.
Mit Wind von 2-3Bft aus nördlicher Richtung konnte ich wieder gut mein 40qm Leichtwindsegel einsetzen.
Das war es dann für 2018. Bin noch nicht schlüssig, was ich nächstes Jahr unternehmen werde. Durch meinen Hinterkopf geistert immer noch Island und Kirkenes (Norwegen Nordcap and beyond) oder vielleicht doch endlich eine “Familientour” in die Ostsee, mal schauen….
Zum Schluss noch wieder einige Schlüsseldaten dieser Reise:
- Totale Anzahl zurückgelegter Seemeilen (GPS): 955 (3620km)
- Motormeilen (ohne Einlaufen in Häfen u. Hafenmanöver) 136
- Motorstunden: 77
- Dieselverbrauch in liters: ca. 125
- Angelaufene Häfen (teiweise 2x): 47
- Ankerplätze: 19
- Längster Trip (Egersund – Vlieland) (in SM) 318
- Fahrrad (in km): 630
- Extreme oder gefährliche Situationen: keine (soweit ich es weiß…)
Herrzliche Grüße
Segler Ulrich
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