Blog_01: Uli Knoop: Opnieuw een zeilreis naar Noorwegen
Tijdens het begin van onze – helaas afgebroken – zeilreis naar Denemarken, ontving ik een bericht van Uli Knoop die dit jaar met zijn “Elizabeth” weer een grote zeiltocht onderneemt naar Noorwegen via Denemarken en Zweden. Oorspronkelijk wilde hij geen reisbeschrijving meer, maar blijkbaar vindt hij nu toch tijd en rust om, nabij Marsstrand voor anker liggend, zijn belevenissen op de mail te zetten. Hierbij zijn eerste verslag, dit jaar volledig in het Duits.
Hugo
Liebe Familie, liebe Freunde,
Inzwischen sind schon 3 Wochen seit dem Start meiner Segelreise vergangen und es wird Zeit für einen ersten Bericht den ich jetzt gerade (11.06.2018 10.00Uhr) in einer Bucht nördlich der Insel Marstrand vor Anker liegend schreibe. Marstrand liegt an der Westküste von Schweden, etwa 15sm nördlich von Göteborg. Heute ist der erste Tag mit schlechtem Wetter, stark bewölkt, 5Bft Wind und ab und zu ein Schauer. Ansonsten wurde ich die ganze Zeit mit Super-Wetter verwöhnt mit fast jeden Tag strahlendem Sonnenschein und traumhaften Segelbedingungen mit manchmal kleinen Einschränkungen, was die Windrichtung betrifft.
Doch nun erst ein Blick zurück. Geplant und jetzt zum Teil schon realisiert ist eine Reise nach Oslo über Dänemark (durch den Limfjord) entlang der Westküste von Schweden, durch den Oslo Fjord und von Oslo wieder zurück die Südküste Norwegens entlang bis zum ungefähr südlichsten Punkt und dann über die Nordsee zurück nach Holland.
Gestartet am 18.Mai vom Heimathafen Lelystadt gings im ersten Trip übers IJsselmeer bis nach Makkum. Von dort am nächsten Tag weiter übers Watt bis zur holländischen Nordseeinsel Vlieland, die immer Ausgangspunkt meiner Reisen ist.
Normalerweise bleibe ich einige Tage auf dieser schönen Insel, aber die Windvorhersagen zwangen mich gleich am nächsten Tag am späten Nachmittag aufzubrechen zu einem langen Trip gleich nach Thyboron an der Westküste von Dänemark (ursprünglich sollte die Reise über Helgoland gehen).
Ein Trip unter (fast) idealen Bedingungen mit strahlendem Sonnenschein über Tag und klaren Mondnächten und einem atemberaubendem Sternenhimmel nachts, wie man ihn an Land wohl kaum noch erleben kann. Mit 3-4Bft Wind meist aus Ost bis Nordost und einer Welle von max 1m war ich mit durchschnittlichen 5sm/h auch recht schnell unterwegs.
Das Bild zeigt den (idealisierten) Routeverlauf von Vlieland nach Thyboron. Übrigens herrschte auf der gesamten Tour sehr wenig Schiffsverkehr, das einzig lästige sind die riesigen quadratkilometer großen Windparks weit draußen auf dem Meer nördlich Borkum und Helgoland die mich auch zu (leichten) Kursänderungen zwangen.
Nach 58h und 283sm konnte ich Mittwoch den 23. Mai um 01.15 in Thyboron festmachen.
Thyboron ist der westliche Eingang des Limfjords kein besonders schöner Ort und vor allem geprägt durch die Fischerei. Allerdings gibt es einige touristische Sehenswürdigkeiten, mehrere Museen und nicht zuletzt einen schönen Sandstrand direkt am Seglerhafen.
Weiter gings dann durch den Limfjord, immer bei Superwetter, mit den Stationen Lemvik, der Insel Venö, Vilsund, Lögstör und Aalborg. Da Bild unten zeigt eine Übersicht der angelaufenen Stationen.
Der Limfjord gilt als eins der schönsten Segelreviere Dänemarks und das kann ich nur bestätigen. Große Wasserflächen auf denen man bei kleiner Welle schön segeln kann, viel Natur, Inseln, kleine ruhige Orte und Häfen und hübsche kleine Städte.
Allerdings ist das Gewässer auch teilweise sehr flach und man muss besonders im Osten in der Rinne bleiben.
Entsprechend meine Abneigung zum “Motoren” habe ich den Trip Vilsund-Lögstör bei überwiegend Gegenwind mit ca 150 Kreuzschlägen bewältigen müssen. Ist nur zu schaffen mit einer Selbstwende-Fock und viel Wind wenn die Fahrrinne eng wird. Wer es nicht glaubt, der kann in einem aufgezeichneten Track nachzählen.
Den Limfjord verlässt man im Osten an dem Ort Hals, ehemals ein Ort der Fischerei, herrscht auch hier, wie in den meisten der kleinen Orte am Wasser, der Tourismus.
Deshalb habe ich den 5sm nördlich liegenden ruhigen Ort Hou aufgesucht, den ich schon von früheren Reisen kenne. Hier gibts einen kilometrerlangen Sandstrand mit Dünenlandschaft dahinter.
Die letzte Station in Dänemark war dann die Insel Läsö, die größte Insel im Kattegat.
Jetzt war es noch, wie überall, ruhig hier, aber im Hochsommer “tanzt hier der Bär”.
Weiter gings gleich am nächsten Tag (Mittwoch den 6.Juni) mit dem Ziel Göteborg. Nördlich Läsö traf mich dann aber die “Flautenkeule” mit dem Resultat, dass ich 6h auf der Stelle trieb, alledings wieder bei strahlendem Sonnenschein. Am Nachmittag kam aber wieder Wind auf und ich konnte noch vor der Dunkelheit die Küste von Schweden erreichen, wo ich in einer geschützen Bucht um 22.00 vor Anker ging.
Bild zeigt den Routenverlauf.
Am nächsten Tag dann nach Göteborg Langedrag, ein großer Seglerhafen für einheimische, aber auch Gäste können hier festmachen.
Dies ist eine Empfehlung von meinem Segelfreund Leo. Der Hafen ist zwar rund 10km vom Zentrum entfernt, aber man liegt hier ruhiger als in dem lauten unpersönlichen Stadthafen. Göteborg hat ein sehr gutes öffentliches Verkehrsnetz und man kann ins Zentrum mit der Straßenbahn, die von hier im 10 Minutentakt fährt. Mein probates Verkehrsmittel war aber mein Klapprad, man hat dann auch in der Stadt einen viel größeren Aktionsradius. Die Radwege sind allerdings teilweise eine Katastrophe: Wechseln sehr häufig die Seite, enden manchmal im nichts oder man verfährt sich nach anfänglichen Hinweisen “hier soll man Lang” in Wohngebieten.
Nicht desto trotz, Göteborg die zweitgrößte Dänemarks ist sehr beeindruckend. Bei diesem schönen Wetter herrscht in der Innenstadt natürlich eine besondere Atmosphäre. Alles spielt sich draußen ab in den hunderten Cafes und Restaurants. Dann die prächtigen Bauten, die großen Parks mit den alten Bäumen, endlose Einkaufspassagen…..
Nach 2 Tagen Göteborg ging es dann am Sonnabend den 9. Juni wieder bei Superwetter und gutem Wind weiter nach Marsstrand, eine Insel rund 15sm nördlich von Göteborg (siehe Bild).
Marstrand gilt als Segelsport-Mekka an der Westküste Schwedens. Ein großer Seglerhafen, eine Hafenzeile mit diversen Restaurants und überhaupt ein Ort mit vielen, teils prachtvollen Holzhäusern im typisch schwedischen Stil. Über allem thront die Festung Carsten aus dem 17. Jahrhundert. Die Insel verfügt auch über zahlreiche Wanderwege. Nach der Betriebsamkeit am Hafen kann man hier seine Ruhe finden. Habe auch die Gelegenheit genutzt und die Insel umrundet (5km).
Am Sonntag den 10. Juni nachmittags habe ich diesen schönen Ort verlassen und bin nach nur 4sm wie oben erwähnt in einer geschützten Bucht vor Anker gegangen mit dem Vorhaben am nächsten Tag, also heute diesen Bericht zu verfassen.
Morgen geht es dann langsam weiter in kurzen Tagestrips weiter Richtung Norden die herrliche Küste entlang bei vorhergesagt wieder besserem Wetter.
Seid Alle herzlichst gegrüßt und bis zum nächsten mal……..
Ulrich
Uli zond een aantal foto’s bij het bericht: